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Sean Higgins9.2.202318 min read

Alles, was Sie über mobiles 3D-Mapping wissen müssen

Was ist mobiles 3D-Mapping? Wie funktioniert es? Und welches Einsparpotenzial bietet es Ihrem Unternehmen?

Sicher haben Sie schon viel Gutes über mobile 3D-Mappingsysteme gehört. Vielleicht hat Ihnen schon einmal eine Kollegin von den genauen 3D-Daten geschwärmt, die diese Geräte erfassen. Vielleicht hat ein Toughtleader Ihrer Branche darüber gesprochen, wie die Technologie Anwendungen ermöglicht hat, die vorher nicht möglich waren. Oder vielleicht hat einer Ihrer Kontakte auf LinkedIn ein Unboxing eines mobilen Mappers gepostet.

Jetzt ist Ihre Neugier geweckt. Könnten diese Geräte auch etwas für Ihr Unternehmen sein?

Möglicherweise haben Sie schon versucht, mehr zu erfahren, aber es gibt einen Haken: Praktisch jeder Blogbeitrag und jeder Artikel zum Thema mobiles 3D-Mapping richtet sich an Experten, die bereits andere solche Technologien verwenden. Sie sind gespickt mit Fachausdrücken, die ohne jahrelange Erfahrung nicht zu verstehen sind.

Daher soll dieser Guide anders sein.

Wir fangen ganz am Anfang an, um Ihnen ein umfassendes Verständnis von mobilen 3D-Mapping zu vermitteln - einschließlich der Frage, wie die Technologie funktioniert, welchen Mehrwert Sie Ihrem Unternehmen bieten kann. Darüber hinaus werden wir auch die Auswahlkriterien beim Kauf eines mobilen Mappingsystems besprechen sowie die typischsten Anwendungsfälle für mobile mapping.

Hier finden Sie einige kurze Tipps zur Verwendung dieses Leitfadens: Wenn Sie gerne mehr über ein bestimmtes Thema erfahren möchten, klicken Sie sich einfach zu einem der Erklärungen im entsprechenden Abschnitt durch. Wenn wir ein Thema behandeln, mit dem Sie sich bereits auskennen, können Sie es überspringen. Wenn der Leitfaden etwas Wesentliches vermissen lässt, lassen Sie es uns wissen und wir werden es hinzufügen.

Los geht‘s!

 

Lidar für Laien

Lidar ist ein Akronym für (Li)ght (D)etection (A)nd (R)anging und bezeichnet eine Methode zur optischen Abstandsmessung. Ihre Anfänge hat diese Technologie in der Wettertechnik, wo sie zur Messung von Wolken, Partikeln und Gasen in der Atmosphäre verwendet wurde. Heute kennt man Lidar vor allem im Zusammenhang mit der Erfassung von 3D-Daten. Man findet diese Art des Laserscannings heutzutage in den verschiedensten Geräten, angefangen von iPhones über Autos (außer in Teslas) bis hin zu Kameras zur Erfassung von Immobilien und vielem mehr.

Wie funktioniert es? Es gibt verschiedene Funktionsprinzipien, die meisten Lidar-Sensoren verwenden einen Laser, um 3D-Karten nach dem Prinzip der „Flugzeit“ zu erstellen. Dabei wird zunächst ein Laserimpuls ausgesendet. Trifft dieser auf ein Objekt in der Umgebung, wird der Impuls zurückgeworfen und wird vom Sensor erfasst. Die zwischen Ausgehen und Rückkehren des Signals vergangene Zeit (Flugzeit) wird dann genutzt, um die Entfernung des gemessenen Punktes zu bestimmen. Der Sensor zeichnet diese Daten als 3D-Punkt relativ zu seiner eigenen Position auf.

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Ein Lidar-Sensor verwendet sich drehende Spiegel, um den Laserstrahl zu lenken und die Umgebung abzutasten, so dass er jede Sekunde Hunderttausende von 3D-Punkten erfassen kann. Das Ergebnis ist ein Datensatz, der als Punktwolke bezeichnet wird.

Hier erfahren Sie mehr über die Funktionsweise von Lidarsensoren →

Punktwolken für Laien

Eine Punktwolke ist eine „Wolke“ von 3D-Messungen, jede mit einer x-, y- und z-Koordinate. Sie kann mit einer Vielzahl von Methoden erfasst werden, darunter Photogrammetrie (bildbasierte Erfassung) und Lidar (Lasererfassung), wie oben beschrieben.

Photogrammetrie oder Lidar - Was ist besser geeignet für die Erfassung von Gebäuden? →

Punktwolken werden oft als „stumme“ oder „rohe“ Daten bezeichnet, da sie keine weiteren Informationen enthalten als die, die das 3D-Erfassungssystem erfasst hat. Das bedeutet, dass die einfachste Punktwolke nichts weiter als räumliche Informationen enthält - sie enthält nicht einmal Farbe, es sei denn, das Lidar-System verfügt zusätzlich auch über eine RBG-Kamera.

Eine Punktwolke kann genutzt werden, um präzise Messungen vorzunehmen oder den Zustand eines Gebäudes mit dem Auge zu beurteilen, für viel mehr taugt sie allerdings nicht.

Um eine Punktwolke für die meisten Anwendungen nutzbar zu machen, bedarf es einer Nachbearbeitung der Daten. Das kann etwa so aussehen, dass Sie eine automatische 3D-Modellierungssoftware verwenden, um ein 3D-CAD-Modell zu erstellen. Alternativ könnten Sie eine Software verwenden, um die Punktwolke mit dem ursprünglichen Entwurfsmodell zu vergleichen oder manuell einen Grundriss zu zeichnen.

Hier erfahren Sie alles, was Sie über Punktwolken wissen müssen →

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Welche verschiedenen Arten von Lidar-Scannern gibt es?

Ein Lidar-Sensor kann auf verschiedenste Weise implementiert werden. Manche Sensoren sind so groß, dass sie an den Boden eines Flugzeugs geschnallt werden müssen, andere sind klein genug, um in Ihre Tasche zu passen. In der Fertigungs-, Ingenieurs-, Architektur- und Baubranche dominieren zwei Lidarscanner: mobiler und terrestrischer Lidar.

LiDAR oder Lidar - Was ist richtig? Die Antwort auf diese und andere Fragen zu diesem Thema finden Sie hier →

 

Terrestrische Laserscanner (TLS)

Stellen Sie sich einen Lidar-Sensor in einer Metallbox vor. Fügen Sie nun hinzu:

  • ein sich drehender Spiegel, der die Laser so ausrichtet, dass sie die Umgebung des Sensors abtasten
  • einen Computer, der 3D-Messungen verarbeitet und eine Punktwolke erstellt
  • eine IMU-Einheit (Inertiale Messeinheit), die Auskunft darüber gibt, wo sich das Gerät in Relation zum Raum befindet
  • und eine RGB-Kamera.

Jetzt stellen Sie diese Box auf ein Stativ mit einem rotierenden Motor. Herzlichen Glückwunsch! Sie haben gerade einen mentalen terrestrischen Laserscanner (auch bekannt als TLS) gebaut!

Sie sind die „Klassiker“ unter den Lidarscannern für 3D-Kartierung und erzeugen immer noch Punktwolken mit der höchstmöglichen Genauigkeit. Obwohl dieser Vorsprung immer weiter schwindet.

 

Mobile Mappingsysteme (MMS)

Ein mobiles Mappingsystem ist eine Weiterentwicklung (und viele würden sagen: eine Verbesserung) dieses Funktionsprinzips.

Mobile Systeme enthalten im Grunde fast die gleiche Hardware und Sensorik wie terrestrische Systeme, aber in einer völlig anderen Form. Sie sind so konzipiert, dass sie in der Hand gehalten oder auf dem Rücken getragen werden können, so dass eine einzelne Person das Gerät tragen kann.

Ein mobiles Mappingsystem stützt sich auch in einem größeren Maß auf seine Softwarekomponente. Diese Systeme basieren auf SLAM-Software, die es Ihnen erlaubt, auch während der Bewegung durchgehend zu scannen. (Lesen Sie weiter, um mehr über SLAM zu erfahren.)

Hier erfahren Sie mehr über die Tools und Technologien hinter mobilen Mappingsystemen →

Dadurch ist der Scanner deutlich schneller als ein TLS. In vielen Fällen kann ein mobiles Mapppingsystem eine Umgebung 10-mal so schnell wie ein TLS erfassen.

In der Vergangenheit waren viele Fachleute noch skeptisch gegenüber mobilen Mappingsystemen, weil ihre Geschwindigkeit zunächst noch mit einer deutlichen Verschlechterung der Datenqualität einherging. Die besten modernen Systeme liefern präzise Daten mit einer eine Genauigkeit von 6 mm oder weniger, welche für viele verschiedene Anwendungen genutzt werden können.

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Wie verwende ich ein mobiles Mappingsystem?

Da sowohl terrestrische Laserscanner als auch mobile Mappingsysteme eine Punktwolke einer Umgebung oder eines Objekts erzeugen, überschneiden sich ihre Anwendungsbereiche in hohem Maße. So können beide Arten von Lidar-Scannern für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, zum Beispiel um ein Gebäude, eine Brücke oder einen Stahlträger zu erfassen. Die Möglichkeiten sind schier unendlich.

Da terrestrische und mobile Scanner jedoch unterschiedlich funktionieren, gibt es dennoch einige Anwendungsfälle, bei denen ein Typ besser geeignet ist als der andere. Bei folgenden Anwendungsfälllen beispielsweise sind mobile Mappingtechnologien sinnvoller:

 

Bestandsdokumentation

Hierbei gehen Sie mit Ihrem mobilen Scanner durch ein Objekt und erfassen eine Punktwolke, die den aktuellen Zustand des Objekts widerspiegelt.

Dadurch können Sie (oder Ihre Kunden):

  • den Endzustand der Anlage mit dem Entwurfsmodell vergleichen - und herausfinden, wo das real gebaute Gebäude eventuell von den Plänen abweicht
  • Datensätze für Eigentümer/Betreiber zur Verwendung in Facility-Management-Anwendungen erstellen
  • Grundrisse für die Raumverwaltung erstellen
  • ein altes Gebäude in einer CAD-Software als ersten Schritt einer Renovierung oder Nachrüstung modellieren
  • etc.

Hier erfahren Sie mehr über Bestandsdokumentation →

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Scan-to-BIM

Während sich eine Bestandsdokumentation auf die räumlichen Gegebenheiten des Objekts konzentriert, geht Scan-to-BIM noch einen Schritt weiter. Bei diesem Prozess wird ein Gebäudedatenmodell (BIM) erstellt, das aus virtuellen Objekten besteht, welche die Gebäudeelemente darstellen. Jedes dieser Objekte ist mit einer virtuellen Datenbank verbunden, die eine Vielzahl von Informationen über das Objekt enthält.

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Wenn Sie ein BIM-Modell betrachten, können Sie einen Kanal auswählen und Informationen wie die Modellnummer, das Installationsdatum, das System, an das es angeschlossen ist, und so weiter anzeigen lassen. Das Modell kann sämtliche Daten enthalten, die für einen Stakeholder wichtig sein könnten.

Dadurch können Sie (oder Ihre Kunden):

  • die Arbeit der Gewerke während der Entwurfs- und Planungsphase besser koordinieren
  • über eine Fülle präziser 3D-Informationen über das Bauprojekt verfügen, zum Beispiel für die Vorfertigung von Elementen außerhalb der Baustelle
  • dem Eigentümer/Betreiber des Gebäudes einen umfassenden Datensatz von Gebäudeelementen für Betrieb und Wartung zur Verfügung stellen
  • etc.

Hier finden Sie unseren Leitfaden zum Thema Scan-to-BIM →



Digitale Fabrik

Eine digitale Fabrik ist mehr eine Idee als eine konkrete Sache. Stellen Sie es sich am besten als eine Kombination von Modellen, Methoden und Tools vor - einschließlich Simulationen, 3D-Visualisierungen und industriellen IoT-Sensoren -, die eine Fabrik verwendet, um ihre digitalen Daten mit der physischen Welt zu verbinden. Eine digitale Fabrik kann neben der eigentlichen Fabrik auch die Produktionsanlagen, die Lieferkette und sogar die Menschen und Produkte umfassen.

Dieses Thema ist sehr komplex, aber eine Sache sollte offensichtlich sein: Eine digitale Fabrik beginnt mit der Erstellung aktueller 3D-Modelle der Fabrik selbst sowie der physischen Anlagen (z. B. Maschinen). Ein mobiles Mappingsystem ist in vielerlei Hinsicht eine gute Investition:

Dadurch können Sie (oder Ihre Kunden):

  • einen einheitlichen Datenstrom mit mehreren Detailebenen präsentieren - vom Produktionsnetzwerk bis zur einzelnen Maschine
  • Einblicke in die Produktionsleistung erhalten und Bereiche mit Verbesserungspotenzial identifizieren
  • die vorausschauende Wartung erheblich verbessern, um Ausfallzeiten zu reduzieren
  • etc.

Hier erfahren Sie mehr über das Thema „digitale Fabrik“ und wie NavVis damit die Fabrik der Zukunft unterstützt →

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Was ist eigentlich SLAM?

Bevor wir weitermachen, sollten wir über SLAM sprechen. Dieser Begriff ist ein Akronym für (S)imultaneous (L)ocalization (A)nd (M)apping. Die Technologie wurde ursprünglich für Roboter entwickelt, um ihre Position in Umgebungen zu verfolgen, die sie noch nicht kennen.

Es gibt verschiedene Ansätzt, was SLAM-Algorithmen betrifft. Die meisten funktionieren jedoch folgendermaßen: Zunächst werden Daten von einer Kamera oder einem anderen Sensor gelesen, der auf dem Gerät angebracht ist. Anschließend kommen Computer-Vision-Algorithmen zum Tragen, um Merkmale in der Umgebung zu erkennen. Anschließend wird anhand dieser Merkmale eine grobe Karte erstellt, mit welcher der ungefähre Standort des Roboters bestimmt werden kann. Während der Roboter sich bewegt, wird die Karte kontinuierlich verbessert, was dem Roboter wiederum hilft, sich besser zu verorten. Und so weiter und so fort.

Heute wird SLAM in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, z. B. in intelligenten Staubsaugern, selbstfahrenden Autos und natürlich in mobilen Lidar-Scannern.

SLAM-blogpost-NavVis-VLX-stairs1-1920x1080px

 

 besser geeignet für die Erfassung von Gebäuden? →

Punktwolken werden oft als „stumme“ oder „rohe“ Daten bezeichnet, da sie keine weiteren Informationen enthalten als die, die das 3D-Erfassungssystem erfasst hat. Das bedeutet, dass die einfachste Punktwolke nichts weiter als räumliche Informationen enthält - sie enthält nicht einmal Farbe, es sei denn, das Lidar-System verfügt zusätzlich auch über eine RBG-Kamera.

Eine Punktwolke kann genutzt werden, um präzise Messungen vorzunehmen oder den Zustand eines Gebäudes mit dem Auge zu beurteilen, für viel mehr taugt sie allerdings nicht.

Um eine Punktwolke für die meisten Anwendungen nutzbar zu machen, bedarf es einer Nachbearbeitung der Daten. Das kann etwa so aussehen, dass Sie eine automatische 3D-Modellierungssoftware verwenden, um ein 3D-CAD-Modell zu erstellen. Alternativ könnten Sie eine Software verwenden, um die Punktwolke mit dem ursprünglichen Entwurfsmodell zu vergleichen oder manuell einen Grundriss zu zeichnen.

Hier erfahren Sie alles, was Sie über Punktwolken wissen müssen →

koenigsplatz-5-1

 

Welche verschiedenen Arten von Lidar-Scannern gibt es?

Ein Lidar-Sensor kann auf verschiedenste Weise implementiert werden. Manche Sensoren sind so groß, dass sie an den Boden eines Flugzeugs geschnallt werden müssen, andere sind klein genug, um in Ihre Tasche zu passen. In der Fertigungs-, Ingenieurs-, Architektur- und Baubranche dominieren zwei Lidarscanner: mobiler und terrestrischer Lidar.

LiDAR oder Lidar - Was ist richtig? Die Antwort auf diese und andere Fragen zu diesem Thema finden Sie hier →

 

Terrestrische Laserscanner (TLS)

Stellen Sie sich einen Lidar-Sensor in einer Metallbox vor. Fügen Sie nun hinzu:

 

  • ein sich drehender Spiegel, der die Laser so ausrichtet, dass sie die Umgebung des Sensors abtasten
  • einen Computer, der 3D-Messungen verarbeitet und eine Punktwolke erstellt
  • eine IMU-Einheit (Inertiale Messeinheit), die Auskunft darüber gibt, wo sich das Gerät in Relation zum Raum befindet
  • und eine RGB-Kamera.

 

Jetzt stellen Sie diese Box auf ein Stativ mit einem rotierenden Motor. Herzlichen Glückwunsch! Sie haben gerade einen mentalen terrestrischen Laserscanner (auch bekannt als TLS) gebaut!

Sie sind die „Klassiker“ unter den Lidarscannern für 3D-Kartierung und erzeugen immer noch Punktwolken mit der höchstmöglichen Genauigkeit. Obwohl dieser Vorsprung immer weiter schwindet.

 

Mobile Mappingsysteme (MMS)

Ein mobiles Mappingsystem ist eine Weiterentwicklung (und viele würden sagen: eine Verbesserung) dieses Funktionsprinzips.

Mobile Systeme enthalten im Grunde fast die gleiche Hardware und Sensorik wie terrestrische Systeme, aber in einer völlig anderen Form. Sie sind so konzipiert, dass sie in der Hand gehalten oder auf dem Rücken getragen werden können, so dass eine einzelne Person das Gerät tragen kann.

Ein mobiles Mappingsystem stützt sich auch in einem größeren Maß auf seine Softwarekomponente. Diese Systeme basieren auf SLAM-Software, die es Ihnen erlaubt, auch während der Bewegung durchgehend zu scannen. (Lesen Sie weiter, um mehr über SLAM zu erfahren.)

Hier erfahren Sie mehr über die Tools und Technologien hinter mobilen Mappingsystemen →

Dadurch ist der Scanner deutlich schneller als ein TLS. In vielen Fällen kann ein mobiles Mapppingsystem eine Umgebung 10-mal so schnell wie ein TLS erfassen.

In der Vergangenheit waren viele Fachleute noch skeptisch gegenüber mobilen Mappingsystemen, weil ihre Geschwindigkeit zunächst noch mit einer deutlichen Verschlechterung der Datenqualität einherging. Die besten modernen Systeme liefern präzise Daten mit einer eine Genauigkeit von 6 mm oder weniger, welche für viele verschiedene Anwendungen genutzt werden können.

NavVis-VLX-HQ-Jan20-0329

 

Wie verwende ich ein mobiles Mappingsystem?

Da sowohl terrestrische Laserscanner als auch mobile Mappingsysteme eine Punktwolke einer Umgebung oder eines Objekts erzeugen, überschneiden sich ihre Anwendungsbereiche in hohem Maße. So können beide Arten von Lidar-Scannern für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, zum Beispiel um ein Gebäude, eine Brücke oder einen Stahlträger zu erfassen. Die Möglichkeiten sind schier unendlich.

Da terrestrische und mobile Scanner jedoch unterschiedlich funktionieren, gibt es dennoch einige Anwendungsfälle, bei denen ein Typ besser geeignet ist als der andere. Bei folgenden Anwendungsfälllen beispielsweise sind mobile Mappingtechnologien sinnvoller:

 

Bestandsdokumentation

Hierbei gehen Sie mit Ihrem mobilen Scanner durch ein Objekt und erfassen eine Punktwolke, die den aktuellen Zustand des Objekts widerspiegelt.

Dadurch können Sie (oder Ihre Kunden):

 

  • den Endzustand der Anlage mit dem Entwurfsmodell vergleichen - und herausfinden, wo das real gebaute Gebäude eventuell von den Plänen abweicht
  • Datensätze für Eigentümer/Betreiber zur Verwendung in Facility-Management-Anwendungen erstellen
  • Grundrisse für die Raumverwaltung erstellen
  • ein altes Gebäude in einer CAD-Software als ersten Schritt einer Renovierung oder Nachrüstung modellieren
  • etc.

Hier erfahren Sie mehr über Bestandsdokumentation →

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Scan-to-BIM

Während sich eine Bestandsdokumentation auf die räumlichen Gegebenheiten des Objekts konzentriert, geht Scan-to-BIM noch einen Schritt weiter. Bei diesem Prozess wird ein Gebäudedatenmodell (BIM) erstellt, das aus virtuellen Objekten besteht, welche die Gebäudeelemente darstellen. Jedes dieser Objekte ist mit einer virtuellen Datenbank verbunden, die eine Vielzahl von Informationen über das Objekt enthält.

future_bim_1_header

Wenn Sie ein BIM-Modell betrachten, können Sie einen Kanal auswählen und Informationen wie die Modellnummer, das Installationsdatum, das System, an das es angeschlossen ist, und so weiter anzeigen lassen. Das Modell kann sämtliche Daten enthalten, die für einen Stakeholder wichtig sein könnten.

Dadurch können Sie (oder Ihre Kunden):

 

  • die Arbeit der Gewerke während der Entwurfs- und Planungsphase besser koordinieren
  • über eine Fülle präziser 3D-Informationen über das Bauprojekt verfügen, zum Beispiel für die Vorfertigung von Elementen außerhalb der Baustelle
  • dem Eigentümer/Betreiber des Gebäudes einen umfassenden Datensatz von Gebäudeelementen für Betrieb und Wartung zur Verfügung stellen
  • etc.

Hier finden Sie unseren Leitfaden zum Thema Scan-to-BIM →


Digitale Fabrik

Eine digitale Fabrik ist mehr eine Idee als eine konkrete Sache. Stellen Sie es sich am besten als eine Kombination von Modellen, Methoden und Tools vor - einschließlich Simulationen, 3D-Visualisierungen und industriellen IoT-Sensoren -, die eine Fabrik verwendet, um ihre digitalen Daten mit der physischen Welt zu verbinden. Eine digitale Fabrik kann neben der eigentlichen Fabrik auch die Produktionsanlagen, die Lieferkette und sogar die Menschen und Produkte umfassen.

Dieses Thema ist sehr komplex, aber eine Sache sollte offensichtlich sein: Eine digitale Fabrik beginnt mit der Erstellung aktueller 3D-Modelle der Fabrik selbst sowie der physischen Anlagen (z. B. Maschinen). Ein mobiles Mappingsystem ist in vielerlei Hinsicht eine gute Investition:

Dadurch können Sie (oder Ihre Kunden):

 

  • einen einheitlichen Datenstrom mit mehreren Detailebenen präsentieren - vom Produktionsnetzwerk bis zur einzelnen Maschine
  • Einblicke in die Produktionsleistung erhalten und Bereiche mit Verbesserungspotenzial identifizieren
  • die vorausschauende Wartung erheblich verbessern, um Ausfallzeiten zu reduzieren
  • etc.

 

Hier erfahren Sie mehr über das Thema „digitale Fabrik“ und wie NavVis damit die Fabrik der Zukunft unterstützt →

digital-factory-hero

 

Was ist eigentlich SLAM?

Bevor wir weitermachen, sollten wir über SLAM sprechen. Dieser Begriff ist ein Akronym für (S)imultaneous (L)ocalization (A)nd (M)apping. Die Technologie wurde ursprünglich für Roboter entwickelt, um ihre Position in Umgebungen zu verfolgen, die sie noch nicht kennen.

Es gibt verschiedene Ansätzt, was SLAM-Algorithmen betrifft. Die meisten funktionieren jedoch folgendermaßen: Zunächst werden Daten von einer Kamera oder einem anderen Sensor gelesen, der auf dem Gerät angebracht ist. Anschließend kommen Computer-Vision-Algorithmen zum Tragen, um Merkmale in der Umgebung zu erkennen. Anschließend wird anhand dieser Merkmale eine grobe Karte erstellt, mit welcher der ungefähre Standort des Roboters bestimmt werden kann. Während der Roboter sich bewegt, wird die Karte kontinuierlich verbessert, was dem Roboter wiederum hilft, sich besser zu verorten. Und so weiter und so fort.

Heute wird SLAM in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, z. B. in intelligenten Staubsaugern, selbstfahrenden Autos und natürlich in mobilen Lidar-Scannern.

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Hier finden Sie unseren Leitfaden zu SLAM →

 

Was hat das alles aber mit mobilen Mappingtechnologien zu tun?

Ein mobiles Mappingsystem könnte ohne SLAM nicht funktionieren.

Ein terrestrischer Scanner ist statisch und wird dementsprechend während der Aufnahme nicht bewegt. Bei einem mobilen Mappingsystem hingegen sieht das anders aus: Der Umstand, dass das Gerät während der Messung bewegt wird, erschwert die Erfassung. Der Scanner verwendet SLAM, um jede 3D-Messung richtig im Raum zuzuordnen und in der Punktwolke zu platzieren.

Das bedeutet, dass die Qualität des SLAM-Algorithmus einen großen Einfluss auf die Genauigkeit eines mobilen Mappingsystems hat.

 

Welche Vorteile bietet SLAM noch?

Die besten SLAM-Algorithmen auf dem Markt sind zu beeindruckenden Leistungen fähig. Die Software von NavVis beispielsweise nutzt SLAM-Software, um sich durch den Scan bewegenden Personen und Fahrzeuge automatisch zu entfernen, Rauschen und Artefakte aus der Punktwolke herauszufiltern und sogar die Genauigkeit Ihrer Punktwolke zu verbessern über die Genauigkeitsspezifikationen des Sensors hinaus.

Mobile Mapping vs. TLS

OK, lassen Sie uns zur Sache kommen: Welcher Scanner ist denn nun besser?

 

Vorteile von mobilen Mappingsystemen

Im Vergleich zu einem terrestrischen Laserscanner bietet ein mobiler Scanner:

  • höhere Geschwindigkeit (bis zu 10-mal schneller)
  • geringere Störung des Betriebs
  • Ermöglichung zusätzlicher Dienstleistungen und Angebote
  • neue Geschäftsmodelle
  • Verschaffung eines Wettbewerbsvorteils

5 Gründe, warum Sie in mobiles Mapping investieren sollten→

 

Vorteile von terrrestrischen Laserscannern

Im Vergleich zu einem mobilen Scanner bietet ein terrestrischer Scanner:

  • höhere Genauigkeit (unter 6 mm im Vergleich zu 6 mm oder mehr bei einem mobilen Mappingsystem)
  • Integration mit Totalstationen
  • höhere Reichweite



Hybride Workflows sind die Zukunft

Seit etwa einem Jahrzehnt stellt man sich die Frage, ob nun ein mobiler oder ein terrestrischer Laserscanner besser sei. Die Antwort: Die beste Wahl ist eine Kombination aus beiden Methoden.

3D-Scan-Profis aus allen Branchen setzten immer mehr auf hybride Workflows, bei denen beide Tools Seite an Seite eingesetzt werden, um die Stärken beider Systeme voll auszuschöpfen. Kurz gesagt: Ein mobiles Mappingsystem bietet hohe Schnelligkeit und Effizienz, während ein terrestrischer Scanner in den Situationen, in denen Sie ihn wirklich brauchen, die höchstmögliche Genauigkeit und Reichweite bietet. Man erhält quasi das Beste aus beiden Welten - einen Mehrwert, den Sie an Ihre Kunden weitergeben können.

Wie 7 Dienstleister hybride Scan-Workflows umsetzen, erfahren Sie hier →

 

Welches mobile Mappingsystem soll ich also wählen?

Super, denken Sie sich jetzt bestimmt. Klingt gut. Aber wie finde ich jetzt heraus, welcher mobile Mapper der richtige für mich ist? Es gibt eine Menge mobiler Mappingsysteme auf dem Markt, und alle scheinen großartig zu sein - zumindest nach dem Marketing zu urteilen.

Als Erstes sollten Sie sich Gedanken über Ihr Unternehmen und Ihre möglichen Anwendungen machen. Welche Lieferleistungen bieten Sie an? Was benötigen Ihre Kunden? Was sind also die wichtigsten Eigenschaften, die ein solches mobile Mappingsystem erfüllen sollte? Ist es eine hohe Geschwindigkeit? Eine hohe Genauigkeit? Niedrige Kosten? Eine gute Software-Integration? Machen Sie sich eine kurze Liste von Scannern, die für Sie in Frage kommen.

Danach sehen Sie sich die Datenblätter der jeweiligen Scanner an. Achten Sie dabei auf die Spezifikationen, wie z. B. die Anzahl der Punkte, die pro Sekunde erfasst werden, die IP-Klassifizierung und - vielleicht am wichtigsten - die verschiedenen Arten der Genauigkeit. Hier ist ein praktischer Leitfaden, um die für Sie wichtigsten Daten aus einem solchen Datenblatt herauszufiltern.

9 Begriffe auf einem Lidar-Scanner-Datenblatt, die Sie kennen müssen →

Sie werden auch einige Daten des Scanners auswerten wollen. Beurteilen Sie die Datensätze nach Kriterien wie dem Rauschgrad der Daten, der Auflösung in feinen Details und der Genauigkeit. Wenn das kompliziert klingt: Das muss es nicht! Wir haben einen Leitfaden mit fünf schnellen Schritten zusammengestellt, mit denen Sie jeden Datensatz, der mit einem mobilen Mapper erfasst wurde, schnell beurteilen können.

Als nächstes sollten Sie sich die Genauigkeit der einzelnen Scanner genauer ansehen. Da die Genauigkeitsangaben auf einem Datenblatt die Leistung des Scanners in einer kontrollierten Umgebung darstellen, können sie immer nur einen groben Anhaltspunkt für die eigentliche Genauigkeit liefern. Deshalb sollten die Hersteller Genauigkeitsangaben liefern, die aus strengen Tests für gängige Anwendungen stammen.

Hier finde Sie das White Paper von NavVis zur Genauigkeit des NavVis VLX in verschiedenen Einsatzszenarien, einschließlich eines Benchmarkings mit TLS-Daten.

Und schließlich sollten Sie für jeden Scanner auf Ihrer Auswahlliste eine Demo vereinbaren. Testen Sie das Gerät in einer Umgebung, mit der Sie vertraut sind. Bringen Sie es an seine Grenzen. Zögern Sie nicht, Ihrem Ansprechpartner alle Fragen zu stellen, die Ihnen unter den Nägeln brennen. Nur so können Sie sicher sein, dass Sie die richtige Entscheidung treffen.

 

Fazit

Haben Sie noch Fragen? Möchten Sie gerne den NavVis VLX einmal selbst ausprobieren? Dann setzen Sie sich mit unserem technischen Expertenteam in Verbindung. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Sprechen Sie mit einem Experten

 

Sean Higgins ist ein selbstständiger Technikjournalist, ehemaliger Redakteur einer Fachzeitschrift und Naturliebhaber. Er ist der Meinung, dass 3D-Technologien klar und verständlich erklärt und besprochen werden sollten.

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