Lange Zeit setzten AEC-Unternehmen für nahezu alle ihre 3D-Scanprojekte terrestrische Laserscanner (TLS) ein. Was jedoch nicht daran liegt, dass die Branche neue Technologien nicht annehmen würde. AEC-Projekte erfordern in der Regel eine extrem hohe Genauigkeit, und mobile Mappingtechnologien waren dieser Aufgabe in ihren Anfängen schlichtweg einfach noch nicht gewachsen.
Heutzutage ist diese Technologie jedoch deutlich ausgereifter. Zu den besten solcher Systeme, die aktuell auf dem Markt sind, zählt auch der NavVis VLX, der verlässliche Daten mit einer Genauigkeit von 6 mm oder besser liefern kann. Und das ist mehr als gut genug für verschiedenste Anwendungen im AEC-Bereich.
Daher nutzen mittlerweile einige der weltweit größten AEC-Unternehmen — wie Skanska und Ramboll — mobile Mappingsysteme für Ihre Scanprojekte.
Schauen wir uns als einmal an, warum mobiles Mapping mittlerweile so attraktiv für AEC-Unternehmen geworden ist und welche Ergebnisse sie mit dieser Technologie erzielen.
Warum mobiles Mapping für die AEC-Branche so attraktiv ist
Gleich vorweg: Mobile Mappingsysteme können eine Reihe von Vorteilen gegenüber TLS bieten, wenn sie für die richtige Aufgabe eingesetzt werden.
- Erfassungsgeschwindigkeit
Ein Gerät wie der NavVis VLX ist bis zu 10x schneller als ein TLS. So lassen sich laut der Erfahrung verschiedener AEC-Unternehmen ca. 1.000 m2 Fläche pro Stunde mit dem mobilen Laserscanner erfassen (Einsatzszenarien in komplexen Räumen wie Büros, Krankenhäusern und Wohnhäusern erfassen). In weniger komplexen Räumen können bis zu 4.000 m2 pro Stunde erfasst werden.
- Visuelles Feedback
Der NavVis VLX bietet ein Live-Feedback-Feature, das einen Überblick über den Scan-Fortschritt bietet. So kann während des Scannens ganz einfach über einen Blick auf das Display sichergestellt werden, dass der gesamte gewünschte Bereich in der richtigen Qualität erfasst wurde.
- Schnellere Datenverarbeitung
Einige mobile Mappingsysteme, wie der NavVis VLX, nutzen cloudbasierte Datenverarbeitungssoftware. AEC-Unternehmen können diese Cloud-Dienste nutzen, um mehrere Scans parallel und sogar über Nacht verarbeiten zu lassen. Wenn sie dann morgens ins Büro zurückkommen, sind ihre Daten sofort einsatzbereit.
- Benutzerfreundlichkeit
Während ein TLS oder eine Totalstation eine umfangreiche Schulung erfordert, ist die Nutzung eines mobilen Mappers wie dem NavVis VLX schnell erlernt. Viele AEC-Unternehmen, so die Rückmeldungen, können so Scans sogar von ihren eigenen Mitarbeitenden durchführen lassen können, vorausgesetzt, diese haben eine kurze Einführung in die Planung und Durchführung des Erfassungsprozesses erhalten.
- Kosteneinsparungen
Das Scannen mit einem mobilen Mappingsystem geht bedeutend schneller, was gleichzeitig auch mehr Zeit für die eigentlichen Bauarbeiten bedeutet. Und da ein Gerät wie der NavVis VLX eine hohe Benutzerfreundlichkeit bietet, müssen Unternehmen nicht jeden Scan auslagern oder ein Budget für umfangreiche Schulungen bereitstellen. Dadurch ergibt sich ein enormes Einsparungspotenzial.
- Neue Daten, neue Möglichkeiten
Da ein Gerät wie der NavVis VLX das Budget und den Zeitaufwand für die Erfassung eines Standorts reduziert, können viele AEC-Unternehmen mehr Daten erfassen - und das auch öfter als je zuvor. Dadurch ergeben sich viele neue Anwendungsfälle und Möglichkeiten, die mit bisherigen Methoden in dieser Form nicht möglich waren.
Wie Skanska und Ramboll Denmark mobiles Mapping nutzen
Wie hoffentlich deutlich geworden ist, bieten die heutigen mobilen Mappingsysteme enorme Vorteile für AEC-Projekte. Aber: Auch mobile Mapper sind kein Allheilmittel und sind nicht für jeden Anwendungsfall immer die beste Option. Um also herauszufinden, wo diese Technologie am sinnvollsten eingesetzt werden kann, haben wir Marigone Selimi, Reality Capture Team Lead bei Skanska, befragt.
Sie merkt an, dass das Unternehmen immer noch TLS für einen Großteil seiner Scanprojekte verwende. Der NavVis VLX komme immer mehr für Anwendungen wie die Standortplanung bei Reha-Projekten zum Einsatz. Dabei verwenden sie die mit dem mobilen Laserscanner erfassten Daten als Grundlage für das Designmodell.
„Die große Frage ist: Sind die Daten vom NavVis VLX gut genug, um sie für die Standortplanung zu nutzen? Ich glaube ja. Und wenn Sie ein großes Gebäude mit vielen Räumen haben, dann sparen Sie mit dem NavVis VLX eine Menge Zeit.“
Außerdem fügt sie hinzu, dass Skanska das Gerät auch für die Bestandsdokumentation verwende. Hier ermöglicht der Scanner den Teams die schnelle Erfassung eines kompletten Geländes und die Ergänzung der Daten durch einen TLS-Scan in Bereichen, in denen eine höhere Genauigkeit erforderlich ist.
Darüber hinaus nutzt Skanska das mobile Mappingsystem auch für die Fortschritts- und Qualitätskontrolle. Dabei führt ein Team schnelle Scans des Gebäudes in verschiedenen Phasen des Bauprozesses durch. Die erfassten Daten werden anschließend zur Überprüfung des Fortschritts der Arbeiten von Subunternehmern genutzt, z. B. ob ein Stahlträger und andere Elemente gemäß den Spezifikationen installiert wurden. Außerdem lässt sich so überprüfen, ob dem Projektzeitplan entsprochen wird oder man etwa im Verzug ist.
Am Ende des Projekts kann das Unternehmen die Daten an den Eigentümer/Betreiber weitergeben, so dass dieser einen Einblick in die Lage und Anordnung der Gebäudesysteme erhält - selbst derjenigen, die im fertigen Projekt durch Wände verdeckt sind.
Um herauszufinden, wie andere große AEC-Unternehmen mobile Mappingtechnologien einsetzen, haben wir uns auch mit Frederik Marthedal Christiansen, Head of Department Data & Technologies bei Ramboll Denmark, unterhalten.
„Wir haben uns für den NavVis VLX entschieden, um die Zeit für das Scannen und die Nachbearbeitung zu verkürzen, ohne Abstriche bei der Genauigkeit machen zu müssen.“ Sie nutzen das Gerät dabei „insbesondere bei Umnutzungs-, Sanierungs- und Büroprojekten.“
Mobiles Mapping ist mehr als nur Hardware
Nun könnte man vielleicht denken, dass der NavVis VLX die gesamte Lösung des Unternehmens darstellen würde. Neben der Hardwarekomponente bietet NavVis mit seiner cloudbasierten Softwarelösung NavVis IVION eine intuitive Möglichkeit, Punktwolken zu nutzen und zu teilen.
Auch wenn der NavVis VLX zunächst präsenter erscheinen mag, ist das NavVis IVION Tool ein wichtiger Bestandteil der Komplettlösung von NavVis, die bei AEC-Unternehmen sehr beliebt ist. Warum, das klären wir beim nächsten Mal!
Sean Higgins ist selbstständiger Technikjournalist, ehemaliger Redakteur einer Fachzeitschrift und Naturliebhaber. Er ist der Meinung, dass 3D-Technologien klar und verständlich erklärt und besprochen werden sollten.