Die Scans in Kernkraftwerken werden bereits Wochen im Voraus geplant, so dass sie nur einmal und in kürzester Zeit durchgeführt werden können. Bei besonders kritischen Bereichen arbeitet eSite mit dem Anlagenpersonal zusammen, das über das entsprechende Wissen, den Zugang und die Ausbildung verfügt, um selbst in die Anlage zu gehen und die Erfassung vorzunehmen.
Dank seines besonderen Designs kann der NavVis VLX freihändig bedient werden, wodurch das Personal neben dem Scannen auch noch andere Aufgaben oder Messungen ausführen und den Kontakt mit jeglichen Oberflächen vermeiden kann. Scansysteme, die auf einem mit Rollwagen montiert werden, sind anfällig für die Aufnahme nuklearer Kontaminationen von den Fußböden der Anlage, weswegen solche Geräte entweder anschließend dekontaminiert oder nach dem Projekt sogar entsorgt werden müssen. Da der NavVis VLX auf den Schultern getragen wird und dadurch keinen Kontakt mit dem Boden hat, fällt die Kontamination des Gerätes deutlich geringer aus, was wiederum Zeit und Kosten für die Dekontamination spart.
Protokolle für das Arbeiten in kerntechnischen Anlagen wurden im Laufe der Zeit stets weiterentwickelt, wobei jedes Mal versucht wurde, unter Berücksichtigung des Zeitfaktors für noch mehr Sicherheit zu sorgen. Diese neuen scan-gestützten Arbeitsabläufe haben die Messlatte noch einmal höher gelegt, und das könnte sich auf die gesamte Nuklearindustrie auswirken, sagt Olkkonen.
„Das Spannende ist: Mittlerweile ist mobiles Scannen eine echte Option, wenn es darum geht, Kernkraftwerke zu digitalisieren - die Industrie sollte diese Chance nutzen, da so für mehr Sicherheit gesorgt werden kann.“
Über die Nuklearindustrie hinaus können dieselben Technologien und Arbeitsabläufe auch in anderen sicherheitskritischen Bereichen und Schwerindustrien eingesetzt werden, z. B. in Öl-, Gas- und anderen Energieerzeugungsanlagen. Überall dort, wo das Betreten bestimmter Bereiche innerhalb einer Anlage möglichst vermieden werden soll oder ein virtuelles Raummodell zum Üben von Arbeitsabläufen einen enormen Vorteil bringen sollte, lohnt sich die Implementierung dieser Methoden und Technologien: Anlagenbesitzer sparen dabei nicht nur Zeit und Geld, sondern können zudem für mehr Sicherheit sorgen.